Frühkindliche Bildung: Kultusstaatssekretärin von Wartenberg bei SPD-Veranstaltung im Baden-Badener Aumatt-Restaurant
Gute Nachrichten im Gepäck hatte die Staatssekretärin im Kultusministerium, Marion von Wartenberg (SPD), bei der Veranstaltung des SPD-Kreisverbandes Rastatt/Baden-Baden zum Thema „Frühkindliche Bildung: Baden-Württemberg auf dem Weg zum Musterländle“. So habe die Bundesregierung letzte Woche einen Regierungsbericht veröffentlicht, wonach sich Baden-Württemberg zum Vorreiter bei der Qualität in den Kindertageseinrichtungen entwickelt habe. Mit einem Personalschlüssel von 1 zu 2,9 in Gruppen mit Kindern von unter drei Jahren habe das Land bundesweit das mit Abstand beste Betreuungsverhältnis. Zudem gehöre das Land mit einer durchschnittlichen Anzahl von neun Kindern zu den Ländern mit den kleinsten Gruppengrößen in dieser Altersgruppe.
Den entscheidenden Schub hierfür, so Kultusstaatssekretärin von Wartenberg in ihrem Input, sei durch den Pakt für Familien mit Kindern gekommen, den die grün-rote Landesregierung Ende 2011 mit den kommunalen Landesverbänden geschlossen hatte.
Die Zuweisungen des Landes an die Kommunen hätten sich vervielfacht und betragen fast eine Milliarde Euro seit Antritt der neuen Landesregierung.
Kultusstaatssekretärin von Wartenberg lag neben der verbesserten finanziellen Förderung insbesondere auch die Verbesserung der Qualität der Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher am Herzen. Mit der neuen Praxisintegrierten Ausbildung (PIA) sei es gelungen, das Berufsbild attraktiver zu machen und neue Zielgruppen als Fachkräfte für den Erzieherberuf anzusprechen. „Wir haben einen enormen Zulauf, der permanent steigt“, so die Staatssekretärin. Das Modell werde nicht nur von den Schülerinnen und Schülern stark nachgefragt, auch die Träger melden zurück, dass ihnen dieses Modell große Chancen biete.
Darauf verwies in der von der SPD-Stadträtin und stellvertretenden Schulleiterin der Grundschule Sandweier, Karin Fierhauser-Merkel, moderierten Podiumsrunde auch Steffen Miller, Fachgebietsleiter Kindergärten und Jugendförderung des Stadtkreises Baden-Baden. Die Stadt habe mit seinen 32 Kindertageseinrichtungen mit ca. 1.600 Plätzen bereits innovative und flexible Betreuungsangebote aufgelegt, habe aber die PIA-Möglichkeiten dankbar aufgegriffen.
Davon konnte auch Marina Kronberg berichten, die als Leiterin der Kindertageseinrichtung des Scherer Kinder- und Familienzentrums Baden-Baden selbst vier PIA-Auszubildende beschäftigt. Sie berichtete von einer höheren Motivation, den Erzieherberuf zu lernen. Diese hänge sicherlich auch damit zusammen, dass bereits im ersten Jahr eine monatliche Ausbildungsvergütung von ca. 750 Euro/800 Euro gezahlt werde. Angelika Altfelix, Lehrerin in der Fachschule für Sozialpädagogik an der Anne-Frank-Schule Rastatt, wie auch PIA-Auszubildende Jessica Burkhard bestätigten dies und berichteten auch von einem veränderten Bewerberkreis. So würden nun auch vielfach junge Menschen mit Abitur und/oder bereits Berufserfahrung den Beruf Erzieher/in ergreifen wollen.
Positive Erfahrungen habe man laut Marina Kronberg auch mit der von Grün-Rot geschaffenen Öffnung des Fachkräftekatalogs gesammelt, wodurch z. B. auch eine Kinderkrankenschwester in einer Kindertageseinrichtung eingesetzt werden kann.
In der anschließenden Diskussion mit den Anwesenden wurde der Umgang mit unbegleitenden minderjährigen Flüchtlingskindern, aber auch die häufige SPD-Forderung nach einem gebührenfreien Kindergarten thematisiert. Kultusstaatssekretärin von Wartenberg verwies dabei auf die großen Anstrengungen des Landes im Bereich der Sprachbildung und Sprachförderung, wovon auch Kinder mit Migrationshintergrund besonders profitierten.
