Vor einigen Tagen berichteten die Medien, dass die Weltfirma Amazon ein regionales Verteilerzentrum in Baden-Baden-Haueneberstein plane. Was auf den ersten Blick eine positive Nachricht zu sein scheint, erweist sich bei näherem Hinsehen als wenig attraktiv. Ist doch Amazon nicht nur als leistungsstarker Online-Lieferdienst bekannt, sondern gerade auch als ein Unternehmen, für das die "soziale Marktwirtschaft" ein Fremdwort zu sein scheint.
Amazon steht auch für Billiglöhne, Tarifflucht, Verhinderung von Arbeitnehmervertretungen, permanente Leistungsüberwachung der Mitarbeitenden, ausgeklügelte Steuersparmodelle und daraus einhergehende minimale Gewerbesteuereinnahmen vor Ort.
Natürlich weiß auch die SPD-Fraktion im Gemeinderat, dass die geplante Ansiedlung an dem vorgesehenen Ort und aufgrund der geltenden Rechtslage nicht zu verhindern sein wird.
Wir sind es unserer Selbstachtung allerdings schuldig, Amazon auf diesem Weg mitzuteilen, dass es trotz Präsenz in Baden-Baden erst dann willkommen ist, wenn im Unternehmen die Prinzipien der Sozialpartnerschaft durchgehend und nachhaltig Anwendung finden.
Dr. Kurt Hochstuhl
Fraktionsvorsitzender