Ablehnung des Siegerentwurfs des städtebaulichen Wettbewerbs „Wohnen am Tannenhof“ durch die SPD - Die Verletzung der Auslobungsregeln darf nicht belohnt werden. Der anstehende Bebauungsplan muss regulierend eingreifen!
Die SPD-Fraktion stellt sich gegen die mehrheitliche Entscheidung des Preisgerichts beim städtebaulichen Wettbewerb „Wohnen am Tannenhof“. Damit bleibt sie ihrer Linie treu, die sie mit ihrer Ablehnung der Reihenfolge der Wettbewerbsteilnehmer im Rahmen der abschließenden Preisgerichtssitzung bereits zum Ausdruck gebracht hatte. „Es ist nicht unsere Absicht, die städtebauliche Qualität der einzelnen Projekte gegeneinander auszuspielen“, so das Mitglied des Preisgerichts, Fraktionsvorsitzender Kurt Hochstuhl. „Aber wenn der Siegerentwurf sich nicht an wesentliche Rahmendaten des Auslobungstextes gehalten hat, muss nachgefragt werden“, so Hochstuhl weiter.
So legte der Auslobungstext die Anzahl der Vollgeschosse zwischen zwei und vier fest. Daraus wurde beim Punktsieger eine Bebauung von fünf bis sieben Geschossen, was eine massive Verdichtung der Bauweise zur Folge hat. Daraus ergeben sich auch konkrete Vorteile beim Kaufpreisangebot im Rahmen des Bieterverfahrens, das mit 50% in das Wettbewerbsergebnis einfloss. „Wenn ich mit knapp 20.000 qm mehr Wohnfläche kalkuliere, muss man nicht erstaunt sein, dass daraus unterschiedliche Kaufpreisangebote erwachsen“. Sieht so Chancengleichheit aus?
Damit kollidiert der Siegerentwurf nach Überzeugung der SPD nicht nur mit dem Ausschreibungstext, sondern auch den früheren Stadtentwicklungsplänen und mit der strategischen Planung Baden-Baden 2020, die einen sensiblen baulichen Umgang mit den stadttypischen Halbhöhenlagen als Ziel einer gedeihlichen Stadtentwicklung definiert hatten.
„Wir werden alles daran setzen, bei dem anstehenden Bebauungsplanverfahren diesen strategischen Zielen gerecht zu werden, auch wenn dazu regulierende Eingriffe vonnöten sein werden“, so die Ankündigung der kurstädtischen Sozialdemokraten.
Dr. Kurt Hochstuhl
Gemeinderatsfraktion der SPD