Mit Kopfschütteln und Verärgerung reagiert die kurstädtische SPD auf
eine Behauptung der CDU Stadträtin Reinhilde Kailbach-Siegle in der
letzten Sitzung des Schul-, Kultur- und Sportausschusses. Dort hatte sie
quasi die Patenschaft für den gelungenen Umbau der neuen Stadtbibliothek
für sich und ihre Faktion reklamiert und als Lohn des "Querdenkens" der
CDU dargestellt. Blättert man allerdings die Zeitungsarchive durch oder
hört sich die Redemitschnitte an, ensteht ein vollkommen anderer
Eindruck. Dieselbe Frau Kailbach-Siegle, die sich heute als Patronin der
Stadtbibliothek darstellt, bezeichnete nämlich vor zwei Jahren die
Stadtbibliothek als "eine nicht mehr zeitgemäße Einrichtung", auf die
man verzichten könne. Konsequenterweise wollten CDU und FDP das Anwesen
damals veräußern und stattdessen die Stadtbücherei in der Cité
ansiedeln, auch mit der Begründung, dass Schülerinnen und Schüler
heutzutage - wenn überhaupt - "nur noch im Internet lesen und googeln".