SPD-Widerstand vor 90 Jahren

Veröffentlicht am 27.04.2023 in Historisches

90. Jahrestag der Ernennung Adolf Hitlers zum Ehrenbürger der Stadt Baden- Baden – Mutige Sozialdemokraten widersetzten sich.

Am 1. Mai 2023 jährt sich zum 90. Mal der Tag, an dem Adolf Hitler, der größte Verbrecher der Geschichte, zum Ehrenbürger unserer Stadt ernannt wurde. Aus diesem Anlass erinnert die SPD Baden-Baden an die mutigen Sozialdemokraten, die es wagten, diesem Ansinnen der örtlichen Nationalsozialisten entgegenzutreten.

Der „Vorschlag“ wurde am 18. April 1933 von den neuen Herren, die „politischen Kommissare“, gegenüber dem damalige Oberbürgermeister Hermann Elfner unmissverständlich geäußert. Zuvor hatte man schon den Platz vor dem Theater in Adolf-Hitler-Platz umbenannt.

Niemand in Verwaltung, „Bürgerausschuss“ und Stadtrat, wollte oder konnte sich diesem Ansinnen der damaligen Machthaber entziehen. Es herrschte bereits ein Klima der Angst.

Niemand? Zusammen mit seinem Genossen Fritz Hering war es der damalige SPD- Fraktionsvorsitzende und Gewerkschafter Matthias Schneider, der die Ehrenbürgerschaft Adolf Hitlers mit den Worten ablehnte: „Was, den Schlawackenführer wollt Ihr zum Ehrenbürger ernennen?“ Von Fritz Hering hieß es im BT in einer Vorstellung zur Kommunalwahl 1946: "Mit Matthias Schneider ist er der letzte Vertreter unserer Fraktion vom März 1933, der gegen die Erteilung des Ehrenbürgerrechts an Adolf Hitler protestiert hat."

Schneider gehörte dem sogenannten „Roten Kleeblatt“ an, das schon lange vor der „Machtergreifung“ Hitlers gegen die NSDAP gekämpft hatte. Deshalb ging er nach Warnungen sofort in die Emigration nach Straßburg und entzog sich damit einer möglichen Verhaftung, wie sie zahlreiche Sozialdemokraten im gesamten „Reich“ erleiden mussten. Nach zwei Jahren konspirativer Arbeit von Straßburg aus konnte Schneider unter Polizeiaufsicht nach Baden zurückkehren und fand Arbeit bei der Firma Markstahler & Barth in Karlsruhe.

Nach 1945 war Matthias Schneider Erster Sekretär der Gewerkschaften in der französisch besetzten Zone. Als Beigeordneter Stadtrat und Mitglied in vielen entscheidenden Gremien setzte er sich für die Arbeitnehmer, den Aufbau der Wirtschaft und für die hungernde Bevölkerung ein.

Allzu früh verstarb Matthias Schneider im Oktober 1947 bei einem Verkehrsunfall, den er gemeinsam mit seinem Freund Kurt Falk erlitten hatte. Beileidsbezeigungen aus ganz Deutschland, von der französischen Militärregierung und vom Weltgewerkschaftsbund gaben Zeugnis von Schneiders hohem Ansehen, dass sich der Sozialdemokrat Schneider mit seinem politischen Wirken erworben hatte.

Foto: Matthias Schneider (stehend / Zeitungsfoto von 1946/47)

Bericht in Badische Neueste Nachrichten vom 1. Mai 2023

Weitere Dokumente zu den Personen und Vorgängen in diesem Download (PDF | 17 MB)

 

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