Die Tram in Straßburg - kostenlos für alle vom P&R-Platz mit der Tram ins Centrum der Europahauptstadt
SPD-Fraktion informiert sich in Straßburg über sinnvolle Alternativen.
Die Einführung eines neuen Verkehrsleitsystems bewegt die Gemüter in Baden-Baden. Nach jahrelangen Planungen, verbunden mit enormen Planungskosten, will die vorgestellte Variante so recht niemanden überzeugen. Auch wenn sie sich dynamisch präsentiert, fürchten viele wegen fehlender Einbindung moderner Kommunikationstechnologien (z.B. Smartphone-Apps) ein System, das teuer und dennoch technologisch von vorgestern ist und somit den Anforderungen der Zukunft nicht gerecht werden kann.
Wie es andernorts geht, darüber informierte sich die SPD-Fraktion kürzlich in Straßburg, der europäischen Metropole.
Vorrangiges Ziel dort ist, das Aufkommen des Individualverkehrs in der Innenstadt zu senken und das Angebot von Park&Ride-Plätzen unter Einbindung des öffentlichen Personennahverkehrs an der Peripherie zu erhöhen.
Kernpunkt des Systems sind dabei die unterschiedlich gestaffelten Preise der öffentlichen Parkgaragen und bei der Parkraumbewirtschaftung. Die eigentliche Stadt ist in drei Zonen aufgeteilt. In der 1. Zone stehen den Besuchern Park&Ride-Plätze zur Verfügung, auf denen für einen Tagespreis von 4,60 € pro Fahrzeug geparkt werden kann. In der Parkgebühr enthalten ist eine Fahrkarte des ÖPNV für maximal fünf Personen. In der innenstadtnahen 2. Zone werden für 15 min Parkdauer 0,40 € erhoben; ein Tarif, der bei fortschreitender Parkdauer sinkt.
Die höchsten Gebühren müssen in bei den Parkplätzen im Zentrum entrichtet werden (Zone 3). Hier schlägt eine Viertelstunde mit 0,60 € zu Buche (=2,40 €/Stunde), ab der dritten Stunde Parkdauer gar mit 3,20 € pro Stunde.
Informiert über die Parkplatzsituation in der Stadt werden die Menschen über einige wenige stationäre elektronische Parkleittafeln, in erster Linie jedoch über eine Smartphone-Applikation, in der viele unterschiedliche Informationen zur Mobilitätssituation in der Stadt zusammengefasst sind. In „Strasmap“ finden Anwohner wie Besucher zeitnahe Infos über die Verkehrslage auf den Straßen der Stadt, über Fahrpläne der Tram und Busse, Echtzeitinformationen über die einzelnen Linien, Übersichten über Leihfahrräder und eine punktgenaue Anzeige vorhandener Parkmöglichkeiten in den öffentlichen Parkgaragen
Eine Evaluierung des seit Juli 2015 eingeführten Systems steht noch aus. Allerdings deuten die ersten Auswertungen tatsächlich darauf hin, dass leichte Verschiebungen aus dem Zentrum in die Fläche stattfinden, so Jonathan Naas, Verantwortlicher für die Parkraumbewirtschaftung in Straßburg.
Was in Straßburg technisch möglich ist, sollte auch in Baden-Baden zum Standard der Verkehrsleitplanung werden, so die einhellige Meinung der SPD-Gemeinderäte. Sie werden in den Beratungen im Bauausschuss und Gemeinderat weiterhin für ein modernes, zukunftsfähiges und kostengünstiges Verkehrsleitsystem eintreten.
Dr. Kurt Hochstuhl, SPD-Fraktion im Gemeinderat
