Die SPD-Fraktion fordert schlüssige Konzepte. Die nachhaltige Belebung des Marktplatzes wäre z.B. ein Projekt, das der gesamten Stadt mehr brächte als alte Kamellen wie Rosenaktionen oder Pferdedeko in den Schaufenstern der Stadt.
Hier der das Schreiben von SPD-Stadtrat Schmoll im Wortlaut:
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
im Namen der SPD-Fraktion beantrage ich der Gemeinderat möge beschließen:
Die "Neuorganisation des Einzelhandels" (Personalkostenzuschuss zum sogenannten "Citymanager") wird erneut im Gemeinderat beraten.
In diesem Zusammenhang berichtet der Oberbürgermeister über bestehende und geplante Kooperationen in unserer Stadt mit dem "Village des Marques" in Roppenheim.
Begründung:
In seiner Sitzung vom 28. Februar 2012 beschloss der Gemeinderat unserer Stadt, "zur Finanzierung eines sogenannten 'Citymanagers', der bei einer Interessengemeinschaft der Gewerbetreibenden von Baden-Baden angestellt ist, ...einen Personalkostenzuschuss bis maximal 70.000 Euro pro Jahr" zu gewähren.
Nach den jüngst erfolgten Beschlüssen der bestehenden Werberverbünde von Innenstadt, Weststadt und Shopping Cité und dem Rücktritt des "Citymanagers" Carl-Georg Gruner ist eine neue Situation entstanden. Der Beschluss des Gemeinderats ist in dieser Sache eindeutig. Die Gewährung eines "Personalkostenzuschusses" zur "Finanzierung eines sogenannten 'Citymanagers'" bedeutet nicht, dass die gewährten 70.000 Euro aus Steuermitteln von den Gewerbetreibenden nach Gutdünken ausgegeben werden können.
Im übrigen muss man sich nach Eröffnung des FOC Roppenheim an den tatsächlichen Gegebenheiten orientieren.
Ohne auch nur eine einzige Werbeaktion zu starten sind die Lichter entgegen allen hysterischen Prognosen vor allem des Einzelhandels in unserer Stadt nicht ausgegangen. Im Gegenteil: Das elsässische "Style Outlet" wirbt im heimischen Radiosender SWR1 ganz im Sinne unseres Tourismus- und Einzelhandelsstandortes mit dem Slogan "Roppenheim - nur 20 Minuten von Baden-Baden entfernt". Viele Beobachter erkennen eine Zunahme an Besuchern, die in Zusammenhang mit einer Outlet-Shopping-Tour nach Baden-Baden kommen.
Mit Erstaunen stellt die SPD-Fraktion fest, dass mittlerweile ganz im Sinne ihrer Anträge direkt in Roppenheim und in Zusammenarbeit mit den dortigen Betreibern für unsere Stadt geworben wird. Kooperationen z.B. zwischen der Caracalla-Therme und Roppenheim sind zwischenzeitlich vereinbart, eine Zusammenarbeit der "Baden-Baden-Marketing" mit dem Besuchermagnet in Roppenheim erscheint (z.B. beim Ticketing) sinnvoll und wahrscheinlich. Es ist geplant dass die französische Tourist-Info vor Ort in Roppenheim Werbung für das gesamte Pamina-Gebiet (Baden-Alsass-Pfalz) machen wird. Und der Hotel- und Gastättenverband verkündete bereits kurz nach Eröffnung des FOC, "dass sich das Ganze nur positiv auf uns auswirken kann".
Es wäre sicher hilfreich für die Meinungsfindung im Gemeinderat gewesen, wenn sich die entsprechenden Akteure unserer Stadt vor Verabschiedung des City-Manager-Konzeptes zu ihren Absichten in Bezug auf das FOC Roppenheim geäußert hätten und vielleicht auch positiv auf die Vorschläge der SPD-Fraktion eingegangen wären.
Die SPD-Fraktion will, dass die Subventionen für unsere Gewerbetreibenden nur dann ausbezahlt werden, wenn schlüssige Konzepte vorgelegt werden. Außerdem fordern wir, dass endlich mit dem Betreiber von Roppenheim, der Firma Neinver, geredet wird. Das kostet nichts und bringt bessere Erkenntnisse als wenn man weiterhin den Kopf in den Sand steckt und Steuergelder für nutzlose Projekte verpulvert.
Im übrigen bleibt festzuhalten, dass wir bereits seit langem einen "Citymanager" haben, der dieses Amt kraft Gemeindeordnung von Baden-Württemberg inne hat: Unser Oberbürgermeister Wolfgang Gerstner.
Freundliche Grüße,
Werner Schmoll
